Der gekürzte Fisch

Der gekürzte Fisch oder warum wir unsinnige Dinge tun

Es war einmal ein junges Ehepaar. Jeden Freitag briet die Ehefrau Fisch für die beiden zum Abendessen. Es geschah einmal, da sagte der Ehemann “Schatz, Dein gebratener Fisch schmeckt mir sehr gut, aber warum schneidest Du jedes Mal den Kopf und den Schwanz vom Fisch ab?” Seine Frau antwortete “Das kann ich Dir gar nicht sagen, das hat mir meine Mutter so beigebracht als ich ein Mädchen war.”

Da die Frage ihres Mannes die junge Ehefrau nicht losließ, ging sie mit ihm zu ihrer Mutter und fragte “Mutti, warum hast Du mir als Mädchen beigebracht, dass man beim Fischbraten den Kopf und den Schwanz abschneiden muss?” Ihre Mutter antwortete “Das kann ich Dir gar nicht sagen, das hat mir Deine Großmutter so beigebracht als ich ein Mädchen war.”

Da nun alle drei die Antwort auf die Frage wissen wollten, gingen sie zur Großmutter, und die Mutter fragte “Großmutter, warum hast Du mir als Mädchen beigebracht, dass man beim Fischbraten den Kopf und den Schwanz abschneiden muss?” Und die Großmutter antwortete “Das ist ganz einfach: Vor 40 Jahren hatte ich nur eine ganz kleine Bratpfanne.”

Das lernen wir aus der Geschichte

Diese Geschichte ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass wir im Leben oft unbewusst handeln. Wir tun Dinge, ohne diese auf ihre Sinnhaftigkeit zu überprüfen. Wir agieren in entsprechenden Mustern, weil sie in uns so programmiert sind.

  • Wir fahren mit dem Auto immer die gleiche bestimmte Strecke, obwohl eine andere Strecke vielleicht viel zeit- und benzinsparender wäre.
  • Wir kaufen im Supermarkt immer das gleiche Produkt, obwohl ein anderes Produkt uns vielleicht viel besser schmecken würde, gesünder oder preiswerter ist.
  • Wir essen um 8 Uhr Frühstück, um 12 Uhr Mittag und um 18 Uhr Abendbrot, weil wir es so gelernt oder uns selbst beigebracht haben.

Kurzum: Wir bleiben am Liebsten in unserer vertrauten Routine, unserer Komfortzone. Diese zu verlassen, würde Anstrengung bedeuten. Deswegen ändern wir lieber nichts, damit alles bleibt wie es ist, oder es zumindest nicht schlimmer wird.

Deswegen lasst uns aufwachen aus diesem Schlaf und unsere Routinen regelmäßig auf den Prüfstand stellen, um diese auf ihre Sinnhaftigkeit und Angemessenheit zu überprüfen. 

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