Leben nach dem Tod

Warum das Leben nach dem Tode weitergeht

Kaum ein Thema polarisiert uns Menschen so sehr, wie der Tod. Für die einen ist er eine beruhigende Aussicht auf ein ewiges Leben, für weitere die Hoffnung auf Wiedergeburt und für die Materialisten ist es nicht Wert darüber nachzudenken, weil für sie nach dem Tode nichts kommt. Doch bei einem sind sich alle einig, dass der Tod jedem bevorsteht. Ein guter Grund, sich mit ihm auseinanderzusetzen.

Der große Traum vom ewigen Leben

Haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt, was sich ändern würde, wenn das Leben nicht mit dem Tod endet, sondern Sie als Persönlichkeit weiterhin existieren? Sie würden ganz andere Fragen an das Leben stellen bzw. einige Fragen viel intensiver studieren.

Eine Frage könnte sein, wo der Mensch sich nach dem, was er als Tod bezeichnet, befinden wird bzw. wo er sich vor seiner Geburt befand. Denn wenn wir davon ausgehen, dass die Seele weiterhin existiert, müsste sie in einer Welt existieren, die mit unseren irdischen Sinnen nicht wahrnehmbar ist, denn sonst könnten die Menschen all die verstorbenen Seelen bereits sehen.

Die Annahme des ewigen Lebens – oder zumindest des Weiterlebens nach dem Tod – lässt uns auch die Frage nach Raum und Zeit stellen, die Albert Einstein zu seiner Zeit mit seiner speziellen Relativitätstheorie beantwortete, in dem er entdeckte, dass Raum und Zeit untrennbar miteinander verbunden sind und dass sie relativ zueinander sind, also dass die Wahrnehmung von Raum und Zeit von der Bewegung des Beobachters abhängen.

Eine ebenso entscheidende Frage ist die nach dem Sinn der irdischen Geburt. Wenn sich die Menschen vor und nach ihrem jetzigen irdischen Leben in einer jenseiten Welt befanden, wozu kommen sie dann in diese irdische Welt? Gibt es hier eine Aufgabe für sie? Ist das irdische Leben eine Belohung? Oder vielleicht sogar eine Strafe?

All diese interessanten Fragen ergeben sich, wenn wir in Betracht ziehen, dass das Leben nicht mit dem Tod endet.

Die Idee des ewigen Lebens ist viele tausend Jahre alt

Schon seit Jahrtausenden gibt es ihn, den Traum vom ewigen Leben. Seit jeher ist das Bestreben der Menschen, ihr Leben weitestgehend zu verlängern und in den Menschen lebt eine Sehnsucht danach, sie mögen eines Tages nicht vergehen, sondern weiterhin existieren.

Die älteste Erwähnung der Idee des ewigen Lebens stammt aus dem Gilgamesch-Epos, einer sumerischen Dichtung aus dem dritten Jahrtausend v. Chr. Das Epos handelt von Gilgamesch, einem mythischen König von Uruk, der die Unsterblichkeit sucht.

Ein weiteres frühes Beispiel für die Vorstellung vom ewigen Leben stammt aus dem ägyptischen Totenbuch, einer Sammlung von Texten und Sprüchen, die dazu gedacht waren, den Verstorbenen auf ihrer Reise ins Jenseits zu helfen.

Ein zentrales Konzept im ägyptischen Totenbuch ist die Idee des Ka, einer Art spirituellen Doppelgängers, der den Körper nach dem Tod verlässt und weiterhin existiert.

Die Beschäftigung mit der Frage, ob es ein Leben nach dem Tod gibt, ist also keine moderne Frage. Wussten unsere Vorfahren vielleicht mehr als wir? Oder gingen sie davon aus, dass nach dem Tod nichts ist.

Doch dann stellt sich die Frage, was nichts ist und ob es sein kann, dass nichts existiert. Doch das ist ein anderes Thema. Stellen wir eine viel wichtigere Frage.

Was ist das Leben?

Wollen wir der Antwort auf unsere Frage nach dem Leben im Jenseits auf die Spur kommen, dann müssen wir zuvor die Frage beantworten, was Leben eigentlich ist. Denn das was wir als Leben bezeichnen, kann nicht nur der Zeitpunkt zwischen unserer Geburt und dem Tod sein. Denn in diesem Falle wäre Leben etwas Eigenpersönliches, also an den Einzelmenschen gebunden. Dass das nicht so sein kann, sollte klar werden, wenn man beobachtet, dass das Leben weiterhin existiert, auch wenn jeden Tag Menschen sterben.

Aus Sicht der Hinterbliebenen mag das Leben des Verstorbenen vorbei sein, doch für alle anderen geht es weiter. Demnach ist das, was wir zwischen Geburt und Tod erleben nicht das, was wir als Leben bezeichnen. Es ist eher die Zeitspanne unserer irdischen Existenz, in der wir am Leben teilhaben.

Gehen wir einen Schritt weiter und stellen uns vor, dass morgen alle Menschen von der Erde verschwunden wären. Gäbe es dann noch Leben? Auf jeden Fall, denn nicht nur die Tiere würden uns zeigen, dass alles noch lebendig ist, sondern auch die Pflanzen, die Meere, die Winde und die Sonnenstrahlen.

Leben ist also viel mehr als das, was den Menschen ausmacht und auch nicht an ihn gekoppelt. Eher können wir sagen, dass der Mensch ein Teil des Lebens und an selbiges gebunden ist. Das Leben kann also ohne den einzelnen Menschen existieren, doch der Mensch nicht ohne das Leben.

Mit einer rein materialistischen Betrachtungsweise ist der Frage, was Leben nun ist, jedoch nicht auf die Spur zu kommen. Werfen wir daher einen Blick in die Bibel, das Buch der Weisheit. Sie gibt uns einige Hinweise auf die Frage, was Leben ist.

“Denn bei dir [Gott] ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht.” (Psalm 36, 10)

“Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis” (1. Johannes 1, 5)

“Ich [Jesus] bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.” (Johannes 8, 12)

Betrachten wir die Essenz dieser drei Passagen, dann wird klar, dass laut Bibel Gott bzw. Jesus, der als Sohn das Wort und den Willen Gottes kündet, das Licht und gleichzeitig das Leben ist. Selbst die Wissenschaft erkennt an, dass das Leben untrennbar mit dem Licht verbunden ist. Denn gäbe es auf der Erde keine Sonne mehr, wäre es auch mit dem Leben vorbei.

Doch ob der Mensch von der Existenz Gottes überzeugt ist oder nicht, liegt am ihm. Gehen wir jedoch davon aus, dass es einen Gott gibt, dann spielt es keine Rolle, ob der Mensch an ihn glaubt oder nicht, denn dann wirkt sein Wille unabhängig von der Überzeugung des Menschen. Doch das ist ein eigenes Thema.

Kommen wir zurück zur Frage über das ewige Leben der Seele.

Sprichworte über das Sterben

Oftmals steckt in unserer Sprache mehr Wahrheit als wir glauben wollen. Das ist auch der Grund, warum viele dieser Aussagen über hunderte oder gar tausende Jahre lebendig blieben.

Ist es nicht so, dass wir oftmals eine der folgenden Aussagen verwenden, wenn jemand gestorben ist?

Seine Seele hat sich zur Ruhe gelegt.

Ruhe in Frieden.

Mein Onkel ist letzte Woche verschieden.

Die alte Frau ist friedlich entschlafen.

Unsere Freundin ist viel zu früh von uns gegangen.

Mein Vater ist vor zwei Jahren heimgegangen.

Der Priester wurde zu Gott abberufen.

Mein Nachbar ist gestern dahingeschieden

Mögen die verstorbenen Seelen in Frieden ruhen.

Zur Ruhe legen und schlafen deutet nicht darauf hin, dass derjenige nicht mehr existiert. Denn auch wenn wir ruhen oder schlafen, sind wir weiterhin lebendig. Das merken wir spätestens dann, wenn wir schweiß- oder freudegebaden aus einem Traum erwachen.

Die Ausdrücke verscheiden oder dahinscheiden drücken ebenso aus, dass etwas voneinander getrennt wird, aber deswegen nicht verschwindet. Auch die beiden Einzelmenschen eines geschiedenen Ehepaares existieren weiterhin, ohne dass sie vergehen.

Das Wort sterben hat einen äußerst interessanten etymologischen Hintergrund. Es beinhaltet die gleiche Wurzel wie das griechische Wort »stérphos (στέρφος)«, was »Haut, Fell, Hülle« bedeutet und das russische Wort »stérbnut’ (стербнуть)«, was für »fest, hart werden, erstarren« steht. Ebenso gibt es direkte Verbindungen zum Wort »starren« was bekanntlich für »steif, starr werden« steht.

Auch beim Ausdruck sterben wird also deutlich, dass der Begriff nur den sinnlich wahrnehmbaren Vorgang des Körperlichen beschreibt, ohne etwas über die Lebendigkeit des inneren Wesenkerns auszusagen.

Die Wissenschaft auf der Spur des ewigen Lebens

Der Leipziger Fotograf Gerd Lehmann sagte einst:

Wissenschaft ist der derzeit anerkannte Irrtum

und trifft damit einen wesentlichen Kern des Geschehens, wenn wir in der Geschichte der Wissenschaft zurückblicken.

Jedoch können wir damit nicht sagen, dass wir der Wissenschaft gar keinen Glauben schenken können, denn es gibt zahlreiche Erkenntnisse, die unwiderlegbar als wahrhaftig anerkannt werden müssen. Oftmals hat die Wissenschaft einige Tatsachen solange geleugnet, bis sie in den Bereich des irdisch messbaren gelangen.

Nun gehört die Seele, oder richtiger gesagt der Geist des Menschen, der den eigentlichen Kern des Menschen ausmacht, nicht in das Reich der Stofflichkeit und kann somit auch nicht mit irdischen Hilfsmitteln gemessen werden. Denn Gleichart kann stets nur Gleichart wahrnehmen. Aus diesem Grund gab es bislang noch keinen eindeutig wissenschaftlichen Beweis für die Exiszenz der Seele.

Doch haben uns die Erkenntnisse der Relativitätstheorie, Quantenphysik, Molekularbiologie und Radioastronomie völlig neue Perspektiven auf das Leben gegeben, die vorher aus wissenschaftlicher Sicht oftmals als Okkultismus, Esoterik oder Hirngespinst abgetan wurden.

Das beweist uns, dass eine Tatsache, nur weil sie für die Wissenschaft heute noch nicht messbar ist, nicht als nicht existent betrachtet werden kann, vielmehr müssen wir richtig sagen, sie ist heute noch nicht messbar. Bis zur Erfindung der Elektronenmikroskopie wurden Menschen als verrückt bezeichnet, die behaupteten, dass ein Tropfen Wasser lebendig ist. Inzwischen wissen wir, dass sich in einem kleinen Tropfen Wasser ein ganzer Kosmos an Mikrolebewesen befindet.

Liegt da die Annahme nicht nahe, dass es auch heute viele Lebensbereiche gibt, die existent sind, doch mit dem aktuellen Stand der Technik nicht messbar sind?

Alleine schon der Energieerhaltungssatz der Physik, der besagt, dass Energie niemals verloren gehen, sondern stets nur umgewandelt werden kann, ist ein Hinweis auf die Unsterblichkeit des inneren Kern des Menschen. Denn auch dieser Kern ist Energie, wie alles um uns.

Im folgenden werfen wir daher einen Blick auf die Arbeit von zwei Ärzten und einem Wissenschaftler, welche die Existenz der Seele über den irdischen Tod hinaus studiert haben.

Dr. Raymond A. Moody Jr.

Dr. Raymond A. Moody Jr. ist ein amerikanischer Psychiater und Philosoph, der in den siebziger Jahren Nahtoderfahrungen erforscht hat. Dabei hat er Menschen untersucht, die nach medizinischen Gesichtspunkten als Tod erklärt wurden, doch wieder zum Leben erwachten.

In seinem Interviews stellte er fest, dass es immer wieder zu Ähnlichkeiten bei den Berichten kam. Dabei waren es Menschen verschiedener sozialer Schichten und mit unterschiedlichem Bildungsgraden, manche lebten in der Stadt, manche auf dem Land, sie kamen aus verschiedenen Völkern und Kulturen. So häuften sich beispielsweise Aussagen, dass Menschen ihren Körper von außen wahrnahmen und die Bemühungen der umherstehenden Menschen, sie wiederzubeleben, beobachteten. Sie sahen zudem ein helles und blendendes Licht, erlebten in einer Rückschau ihr Leben und wurden meist von einem liebevollen Angehörigen, der ebenfalls bereits verstorben war, begleitet.

Seine Erkenntnisse hat Dr. Moody, unter anderen, in seinem Buch “Leben nach dem Tod” veröffentlicht.

Dr. Carl Wickland

Dr. Carl August Wickland war Psychiater und Forscher des Paranormalen. Er wanderte früh in die Vereinigten Staaten aus, wo er Allgemeinmedizin studierte und sich auf sogenannte Geisteskrankheiten spezialisierte.

Er fand heraus, dass die meisten Menschen, die als geisteskrank bezeichnet wurden, von einem abgeschiedenen Geist vereinnahmt und durch diesen beeinflusst wurden. Wir bezeichnen dieses Phänomen als Besessenheit.

Da seine Frau medial veranlagt war, konnte er über sie mit den vereinnahmenden Geistern kommunizieren und fand heraus, dass diese sich oftmals nicht bewusst waren, ihren eigenen Körper bereits verlassen zu haben.

Durch einfühlsame Gespräche führte Herr Dr. Wickland diese verirrten Seelen zur Erkenntnis, dass diese nun weiterziehen und den Körper dieses unschuldigen Menschen freigeben müssen.

Damit gelang ihm das schier unfassbare, die vermeintlich geisteskranken Menschen zu heilen.

Die Aufzeichnungen der Interviews veröffentlichte Dr. Wickland in seinem Buch »Dreißig Jahre unter den Toten«.

Prof. Dr. Oliver Lazar

Erkenntnisse aus der neuesten Zeit stammen von Prof. Dr. Oliver Lazar, der ebenso nach Beweisen suchte, dass der Mensch nach dem Ablegen seiner körperlichen Hülle weiterhin existiert.

Er führte die weltweit erste und größte Studie zur Wirksamkeit und Authentizität von Jenseitskontakten nach dem britischen Spiritismus durch. Dabei wurden 243 Jenseitskontaktsitzungen durchgeführt und mit einer seriösen wissenschaftlichen Methodik untersucht.

Der Schwerpunkt lag dabei auf der objektiven Verifikation durchgegebener Beweise in den Botschaften, was mit höchster Signifikanz gelang. Die eindeutigen Ergebnisse dieser empirischen Studie bringen nicht nur das materialistische Weltbild ins Wanken, sie bestätigen darüber hinaus sehr eindrucksvoll die Evidenz für ein Weiterleben unseres Bewusstseins auch nach dem physischen Tod.

Die Ergebnisse seiner Studie veröffentlichte er in seinem Buch »Jenseits von Materie«.

Fast alle Religionen glauben an die unsterbliche Seele

Mit einem Blick auf die Religionen und Glaubensrichtungen der Welt, wird schnell klar, dass es in nahezu allen Religionen den Glauben an die Unsterblichkeit der Seele gibt. Lediglich in der Art, wie und wo die Seele dann ihr Fortleben führt, gibt es Unterschiede.

Die folgenden Zitate geben einen Einblick in die jeweiligen Schriften, auf denen oftmals ein Glaube beruht.

Hinduismus

  • “Für die Seele gibt es zu keiner Zeit Geburt oder Tod. Sie ist
    nicht entstanden, sie entsteht nicht, und sie wird nie entstehen. Sie
    ist ungeboren, ewig, immerwährend und urerst. Sie wird nicht getötet,
    wenn der Körper getötet wird.” (Bhagavad Gita 2.20)

  • “Wie ein Mensch die Kleider wechselt, indem er die alten auszieht und neue anzieht, so verlässt die Seele den Körper, indem sie den alten ablegt und einen neuen annimmt.” (Bhagavad Gita 2.22)

  • “Der Körper ist vergänglich, aber die Seele ist unsterblich und unzerstörbar.” (Bhagavad Gita 2.18)

Buddhismus

  • “Die Körper zerfallen, aber das Wort des edlen Buddha verfällt niemals. Daher lasst uns das Wort des edlen Buddha in unseren Herzen bewahren, indem wir uns an den Pfad halten, den er gelehrt hat. Denn wer den Pfad des edlen Buddha geht, überwindet den Tod, während alle anderen in der Unwissenheit verweilen.” (Verse 20-21)
  • “Die wahre Natur des Selbst ist von Anfang an rein und unvergänglich. Es wird von Geburt, Tod und Veränderung nicht beeinflusst. Es ist nicht geboren und wird nicht sterben.” (Kapitel 16, Lotus-Sutra)
  • “Dieser Geist ist ungeboren und unsterblich, er hat weder Anfang noch Ende. Er ist nicht von irgendwoher gekommen und wird nicht irgendwohin gehen. Er ist nicht lang und nicht kurz, er ist nicht groß und nicht klein, er ist nicht grob und nicht fein, er ist nicht schwarz und nicht weiß, er ist nicht rot und nicht grün, er hat weder Form noch Eigenschaften. Er ist der ewige, klare und reine Geist des Buddhas.” (Sutra of Hui Neng, Kapitel 1)
  • “Der Geist ist wie der Himmel, und die Phänomene sind wie Wolken. Wie Wolken kommen und gehen, so entstehen und vergehen auch Phänomene, aber der Geist bleibt immer unverändert.” (Diamond Sutra, Kapitel 3)
  • “Wenn ein Weiser erkennt, dass die Seele unsterblich ist und dass sie weder geboren noch gestorben ist, noch jemals geboren oder sterben wird, dann wird er frei von Furcht und Sorge und erlangt die höchste Weisheit.” (Udana 8.3)

Islam

  • “Die Seelen kommen von Gott und kehren zu Ihm zurück. Gott hat die Seelen erschaffen und wird sie am Tag der Auferstehung wieder vereinen.” (Hadith)

  • “Die Seelen der Gläubigen werden im Paradies leben und Freude haben, während die Seelen der Ungläubigen in der Hölle leiden werden.” (Hadith)

  • “Und gebt frohe Botschaft denen, die glauben und gute Werke tun, dass ihnen Gärten zuteilwerden, durcheilt von Bächen. Wenn sie von einer Frucht darin genießen, sagen sie: ‘Dies haben wir schon früher gehabt.’ Und ihnen wird Ähnliches gegeben werden. Und sie haben reine Gefährtinnen darin, und sie weilen ewig darin.” (Sure 2:25)
  • “Und ruft (sie auf), zu dem Weg eures Herrn zu eilen, bevor der Tag kommt, an dem es kein Entrinnen vor Allah gibt. An jenem Tag gibt es für euch keine Zuflucht und keine Möglichkeit zu leugnen. Wenn sie (dann) nicht glauben, was ihnen (schon) vorher widerfahren ist, wird es ihnen nicht nützen, wenn sie glauben. Und ihnen wird eine schmerzhafte Strafe zuteilwerden.” (Sure 16:110-111)
  • “Doch diejenigen, die an ihren Herrn glauben, werden die Gärten betreten, durch die Bäche fließen. Darin werden sie für immer bleiben, als Gast von Allah. Und das, was bei Allah ist, ist besser für die Rechtschaffenen.” (Koran 3:198)

Judentum

Im Judentum gibt nur wenige Hinweise zum bestehen der Seele nach dem Tod. Doch auch dort sind sie zu finden.

  • “Und der Staub kehrt zur Erde zurück, wie er war, und der Geist kehrt zurück zu Gott, der ihn gegeben hat.” (Kohelet 12,7)
  • “Auch das Leben der Seele ist ewig und das Leben des Geistes unsterblich.” (Buch der Weisheit 3,1-4)

Weitere Glaubensrichtungen

Ebenfalls gibt es die Idee einer unsterbliche Seele im Sikhismus, einige Formen des Taoismus, im Shintoismum, im Bahai-Glauben und bei den Ahängern des Zoroastrismus.

Christentum

Dem Christentum widmen wir uns zuletzt, da wir uns dies etwas genauer anschauen wollen. Denn das Christentum ist der vorherrschende Glaube in unseren Breitengraden und es herrschen vielerlei Missverständnisse darüber. Beispielsweise ist die Idee von Himmel und Hölle sehr populär, von der Sie sicher schon einmal gehört haben. Auch hierzu werde ich in Zukunft vielleicht einen gesonderten Artikel schreiben.

Werfen wir einen Blick in das alte Buch der Christen, in die Bibel, was diese uns zur Unsterblichkeit der Seele offenbart.

“Und Jesus ging vorüber und sah einen Mann, der blind geboren war. Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Meister, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren ist?” (Johannes 9,1-2)

Diese augenscheinlich unbedeutende Frage gibt uns einen sehr wichtigen Schlüssel. Die Jünger fragen Jesus, ob der blinde Mann selbst es war, der gesündigt hat. Wie aber kann ein blind geborener gesündigt haben, ohne dass er vorher schon existierte? Diese Frage gibt uns einen Hinweis darauf, dass es für die Jünger scheinbar selbstverständlich war, dass die Seele eines Menschen schon vor der Geburt existierte. Unterstrichen wird diese Annahme auch durch die Antwort von Jesus.

“Es hat weder dieser gesündigt noch seine Eltern, sondern das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden.”

Anschließend heilt Jesus den blinden Mann. Das heißt, würde Jesus die Idee von der Existenz der Seele vor der Geburt nicht selbst vertreten, würde er die Jünger dahingehend nicht belehren und korrigieren? Betrachten wir ein weiteres Beispiel.

“Die einen sagen, du bist Johannes der Täufer, andere, du bist Elia, wieder andere, du bist Jeremia oder einer der Propheten.” (Matthäus 16,14)

Diese Frage stellen ebenfalls die Jünger an Jesus. Wie aber kämen Sie auf die Idee solch eine Frage zu stellen, wäre nicht die Vorstellung einer Wiedergeburt Teil Ihrer Überzeugung? Auch beim nächsten Beispiel begegnet uns ähnliches.

“Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elia? Und er sprach: Ich bin’s nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein.” (Johannes 1,21)

Auch hier offenbart sich eine ähnliche Frage der Jünger an ihren Meister. Auch hier antwortet Jesus mit einem Nein. Gäbe es die Seelenwanderung nicht, würde er auch hier anders reagieren. Seinen Antworten auf die Fragen geben also einen deutlichen Hinweis darauf, dass für Christus und die Menschen zur damaligen Zeit die Existenz der Seele nach dem Tod eine Selbstverständlichkeit gewesen sein könnte.

Es folgen noch weitere Zitate, die einen Hinweis auf die Unsterblichkeit der Seele geben.

  • Matthäus 10,28: “Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht zu töten vermögen; fürchtet vielmehr den, der Seele und Leib verderben kann in der Hölle.”
  • Korinther 5,8: “Wir sind aber zuversichtlich und haben vielmehr Lust, aus dem Leibe auszuwandern und daheim zu sein bei dem Herrn.”
  • Philipper 1,23-24: “Denn ich werde von beiden Seiten bedrängt: Ich habe Lust, abzuscheiden und bei Christus zu sein, was auch viel besser wäre; aber es ist nötiger, im Fleisch zu bleiben um euretwillen.”
  • Timotheus 1,10: “Unser Retter Christus Jesus, der den Tod zerstört hat und das Leben und die Unvergänglichkeit ans Licht gebracht hat durch das Evangelium.”
  • Matthäus 25,46: “Und diese werden in die ewige Pein gehen, aber die Gerechten in das ewige Leben.”
  • Korinther 5,1: “Denn wir wissen, dass, wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, wir einen Bau von Gott haben, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel.”

Somit finden wir im Christentum zahlreiche Hinweise darauf, dass das Leben des Menschen nicht erst mit der Geburt beginnt und mit dem Tode endet.

Die Natur ist der Beweis der Unsterblichkeit

Nachdem wir nun betrachtet haben, welche Hinweise unser Sprachgebrauch, die Wissenschaft und die Religionen uns liefern, kommen wir nun zurück zur Einfachheit der Natur, in der sich uns stets die Wahrheit offenbart.

Der Baum im Wandel der Jahreszeiten

Die Jahreszeiten sind ein gutes Beispiel dafür, dass das Leben nicht linear verläuft, sondern in Kreisläufen. Alles ist ein ewiger Kreislauf aus Werden, Wachsen und Vergehen. So zeigt sich der Baum im Frühling in seiner schönsten Farbenpracht, im Sommer im satten grün, er spendet im Herbst seine Früchte, um sich dann im Winter zur Ruhe zu legen, bis das Spiel im neuen Jahr von vorn beginnt.

Nun könnten verstandesgeprägte Kritiker einwenden, dass man beim Baum eindeutig nachprüfen kann, dass er im Winter nicht stirbt. Das ist auch richtig und weil in der Natur alles im Großen, wie im Kleinen wirkt, ist das doch der beste Hinweis darauf, dass es bei uns Menschen nicht anders sein wird.

Nur weil wir einen Kreislauf nicht vollständig überblicken können, bedeutet das nicht, dass dieser Kreislauf nicht existiert. Angenommen der Mensch würde nur neun Monate leben und im Frühling geboren werden, dann würde er bei der Betrachtung eines Baumes und der Natur als Ganzes, zu dem Schluss kommen, dass ein Baum im Frühjahr zu leben beginnt und im Winter stirbt. Denn er ist nicht in der Lage den kompletten Kreislauf zu überblicken.

Ähnlich ist es auch bei der Unsterblichkeit der Seele. Wir können nicht innerhalb der Betrachtungsweise eines Erdenmenschenlebens den Kreislauf des Ganzen betrachten. Da unser Verstand an Raum und Zeit und an damit dieses jetzige irdische Leben gebunden ist, ist das Wissen um das Weiterleben der Seele auch nicht auf diese Weise erklärbar.

Das wäre in etwa so, als würde die Eintagsfliege beweisen wollen, dass es die Woche nicht gibt.

Die Raupe wird zum Schmetterling

Die Transformation der Raupe zum Schmetterling ist ein weiterer Hinweis darauf, dass das Leben einem Prozess der Wandlung unterliegt und ein Daseinszustand in einen nächsten übergeht.

Ist das Ablegen des Kokons nicht auch ein Sinnbild für das Ablegen unseres grobstofflichen Körpers?

Das Wasser wird zu Dampf

Nehmen wir einen Topf mit Wasser und erhitzen diesen auf 100 Grad, so wird das Wasser irgendwann anfangen zu kochen. Lassen wir diesen Topf alleine und kehren erst nach einer Stunde zurück, wird der Topf leer sein. Nur mit einem sehr begrenzten Verstand würden wir jetzt denken, dass das Wasser tot sei und nicht mehr existiert.

Wir wissen jedoch, dass das Wasser seinen Zustand geändert hat und sich in Form von Dampf bzw. Gas mit dem Luftmolekühlen verbunden hat und weiterhin existiert. Es ist nur eine Veränderung der Form, nicht aber des Wesens.

Die ungeahnte Kraft einer Supernova

Die Sterne des Himmels sind nicht ewig, wie wir inzwischen wissen, sondern vergehen auch zu ihrer Zeit. Man nennt dieses Vergehen eine Supernova.

Eine Supernova ist eine extrem helle und energiereiche Explosion, die auftritt, wenn ein Stern am Ende seines Lebenszyklus steht. Wenn der Kern des Sterns nicht mehr genug Energie produzieren kann, um den Druck von Außen stand zu halten, kollabiert der Kern in sich selbst und produziert dabei eine enorme Menge an Energie. Diese Energie setzt eine Schockwelle frei, die die äußeren Schichten des Sterns sprengt und dabei große Mengen an Materie und Strahlung ins All schleudert.

Supernovae können für kurze Zeit so hell wie ganze Galaxien leuchten und sind die wichtigste Quelle für schwere Elemente wie Gold und Platin.

Ähnliche Beobachtungen kennen wir aus der Atomphysik bei der Spaltung von Atomen. Auf diesem Wissen beruht die Atomenergie.

Da wir ebenfalls wissen, dass auch der Mensch aus unzähligen Atomen besteht, warum sollte es bei seinem Vergehen anders sein? Auch wenn wir bei ihm keine Explosion wahrnehmen, so berichten doch die meisten Menschen von Nahtoderfahrungen von diesem Licht.

Der ewige Kreislauf der Elemente

Beobachten wir die Elemente und wie sie sich untereinander beeinflussen, wird schnell klar, dass auch diese einem Kreislauf unterliegen und es weder einen echten Tod noch Stillstand gibt, also kein Anfang und kein Ende. Diesen Kreislauf beschreibt die Fünf-Phasen-Theorie im Wu Xing, die auch als “Gedicht der fünf Wandlungsphasen” bekannt ist, sehr einfach:

Holz treibt das Feuer an,
Feuer erzeugt Asche,
aus Asche entsteht Erde,
Erde birgt das Metall,
Metall bringt das Wasser hervor,
Wasser nährt das Holz,
und der Kreislauf beginnt von neuem.

Betrachten wir jedes einzelne Element bei seiner Entstehung und seinem Verfall, dann könnte der Eindruck von einem Anfang und einem Ende entstehen. Doch eben nur, wenn wir einen Ausschnitt betrachten. Doch müssen wir den kompletten Kreislauf betrachten, wenn wir der Wahrheit auf der Spur sind.

Es ist wie bei der Betrachtung eines Kreises. Nehmen wir nur einen Kreisausschnitt unter die Lupe, dann sehen wir wohl einen vermeintlichen Anfang und Ende. Doch betrachten wir den Kreis als Ganzes, dann ist er in sich geschlossen.

Auch diese Metapaher hilft uns dabei, das Verständnis der Unsterblichkeit der Seele weiter zu ergründen.

Die Beweislast wiegt Zugunsten der Unsterblichkeit

Nach dieser kleinen Exkursion ins Reich der Unsterblichkeit haben wir, wenn auch nur oberflächlich, viele Hinweise finden können, dass der Mensch nach seinem Tode nicht aufhört zu existieren. Doch was ist mit den Gegenargumenten?

Hier stehen wir vor dem Problem, dass es kaum stichhaltige Argumente oder Hinweise dafür gibt, dass der Mensch nach dem Tod aufhört zu existieren. Die meisten Argumente sind rein biologischer und physikalischer Natur und betrachten ausschließlich den Verfall des menschlichen Körpers.

Diese Betrachtungsweise setzt jedoch vorraus, dass der Mensch keinen Körper besitzt, sondern der Körper selbst ist. Jedoch sagen wir: “Mein Arm” oder “meine Nase” und nicht “Ich Arm” oder “Ich Nase”, was deutlich werden lässt, dass dieses Ich ja etwas gesondertes ist, und nicht der Körper selbst.

Das wäre in etwa so, als würde man ein fahrerloses Auto untersuchen, um herauszufinden, wie es fahren kann. Man wird niemals eine zufriedenstellende Antwort finden, wenn man nicht auch den Fahrer mit in Betracht zieht.

Es ist nach wie vor nicht möglich auf wissenschaftlicher Basis eindeutig zu beweisen, dass die Seele des Menschen über seinen irdischen Tod hinaus existiert. Doch zumindest liegt die Beweislast eindeutig auf der Seite, die dafür spricht, wie die meisten wohl nach dem Lesen dieses Artikels gestehen werden.

Mit einem Zitat von Goethe komme ich nun langsam zum Ende.

Die Natur versteht gar keinen Spaß, sie ist immer wahr, immer ernst, immer strenge, sie hat immer recht, und die Fehler und Irrtümer sind immer des Menschen.
(Johann Wolfgang von Goethe im Gespräch mit Johann Peter Eckermann, 13. Februar 1829)

Inspirationen zum Thema Leben nach dem Tod

Wenn Sie sich tiefer mit dem Thema »Leben nach dem Tod« beschäftigen wollen, können folgende Quellen Ihnen dabei helfen.

Bücher

Die blaue Insel: Ein Blick in das Leben im Jenseits

Ein Wanderer im Land der Geister

Leben nach dem Tod

Jenseits von Materie

Youtube-Kanal

ThanatosTV

Hinweis: In diesem Artikel habe ich die Begriffe Seele und Geist abwechselnd benutzt und damit den inneren Kern des Menschen beschrieben. Das ist eine vereinfachte Darstellung, die dem besseren Verständnis dienen sollte, da der Begriff Seele weitaus verbreiteter als Geist ist. Oftmals wird der Begriff Geist mit Verstand gleichgesetzt, was falsch ist. Geist und Seele sind zwei getrennte Wesensmerkmale des Menschen, in meinem Artikel »Der Unterschied zwischen Geist, Seele und Verstand« gehe ich genauere darauf ein.

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